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Digitalisierung im HR-Management –Chance oder Risiko?

21 Febbraio 2024

Digitalisierung und künstliche Intelligenz halten auch im HR-Management Einzug. Doch wo liegen die Vorteile? Und gibt es auch Risiken?

Die Digitalisierung hat in praktisch allen Unternehmensebenen Einzug gehalten, auch im HR-Management. Doch welche Chancen bietet sie? Ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Personalwesen zukunftsweisend? Wir haben mit Daniel Windmann, Head of Global HR der Dr. Schär AG gesprochen.

Daniel Windmann ist Head of Global HR der Dr. Schär AG, wo er sich u.a. mit der Digitalisierung in diesem Bereich befasst.

Daniel Windmann hat internationales Management in Bremen, Marseille und Trient studiert. Seit 2015 arbeitet er bei Dr. Schär in Burgstall. Zu seinen Aufgaben zählt es, die Digitalisierung im HR voranzutreiben und die lokalen HR-Manager zu koordinieren. Das auf glutenfreie Nahrung spezialisierte Unternehmen erfuhr seit der Gründung weltweit ein enormes Wachstum, das u.a. im Bereich des HR-Managements große Herausforderungen mit sich brachte. Dr. Schär beschäftigt heute in 18 Standorten in 12 verschiedenen Ländern rund 1.800 Menschen. Die Digitalisierung wird gerade auch in diesem Bereich als große Chance gesehen.

Herr Windmann, was ist überhaupt das Ziel bei der Digitalisierung im HR-Management?

Ziel ist es, so wie eben in anderen Unternehmensbereichen auch, mithilfe der neuen Technologien den Mitarbeiter:innen das Arbeiten zu erleichtern, wodurch die Produktivität gesteigert und das Wachstum des Unternehmens gefördert werden kann. Damit dies gelingt, ist natürlich die Grundvoraussetzung, dass wir dazu bereit sind, unsere Organisation und unsere Arbeitsweise zu verändern.

Können Sie uns vielleicht ein konkretes Beispiel nennen, wie Digitalisierung das Arbeiten in ihrem Bereich erleichtert?

Ich sehe da mehrere Stufen der Digitalisierung – beginnend mit rein administrativen Aufgaben, wie zum Beispiel Dateneingaben, welche recht zeitintensiv sind. Im Moment werden auch bei uns Daten oft zwei- bis dreimal eingegeben. Durch die Digitalisierung kann die Arbeit hier wesentlich erleichtert werden. Ein wichtiger Trend sind dabei z.B. sog. Self Service Dienste. So können die Mitarbeiter:innen selbst Einsicht in relevante Unterlagen erlangen, sich ihre Dokumente selbst runterladen, ohne dass jedes Mal die Kollegin oder der Kollege von der Personalabteilung gefragt werden muss. Eine enorme Zeitersparnis für beide Seiten.

Wo sehen Sie die Trends hinsichtlich des Einsatzes von künstlicher Intelligenz im HR-Bereich?

Im HR-Bereich zeichnen sich mehrere Trends im Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ab. Unternehmen nutzen KI zunehmend für das Recruiting, indem sie Algorithmen einsetzen, um Bewerberprofile zu analysieren und passende Kandidaten zu identifizieren. Darüber hinaus wird KI verwendet, um die Employee Experience zu verbessern, indem personalisierte Schulungen und Weiterbildungen angeboten sowie Mitarbeiterfeedback analysiert wird. Im Bereich des Performance-Managements unterstützt KI bei der Analyse von Leistungsdaten und der Erstellung individueller Entwicklungspläne. Auch personalisierte HR-Services, die auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnitten sind, werden durch den Einsatz von KI ermöglicht. Dabei ist es wichtig, ethische Fragen im Umgang mit KI zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass Datenschutz und Privatsphäre gewahrt bleiben.

Sehen sie auch Risiken beim Einsatz künstlicher Intelligenz?

Grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass es klare Regeln für den Einsatz von KI benötigt. In meiner persönlichen Anwendung sehe ich derzeit eigentlich kaum Risiken. Es gilt die neuen Chancen intelligent nutzen. In Zeiten des demografischen Wandels brauchen wir die Automation, um mit weniger Personal die gleichen Leistungen erbringen zu können. Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, wurde damals diskutiert, ob der Laptop bei einer Prüfung zum Einsatz kommen darf. Heute ist das selbstverständlich – und ich denke, der Einsatz künstlicher Intelligenz wird in ebendiese Richtung gehen.

 

Das Headquarter der Dr. Schär AG in Burgstall.