Persone

Glück muss man herausfordern

8 September 2023

„Glück muss man herausfordern“, lächelt Hans Moriggl verschmitzt. Zum 80. Geburtstag haben wir mit ihm über sein Unternehmen und Leben gesprochen.

„Glück muss man herausfordern“: Auch mit 80 Jahren ist Hans Moriggl immer offen für Neues. Es war genau diese Offenheit, die ständige Suche nach Neuem, die ihn vor vielen Jahren dazu bewegt hat, mit drei anderen Gesellschaftern die Moriggl Hans & CO OHG zu gründen.

Kürzlich feierte Hans Moriggl seinen 80 Geburtstag.

„Eigentlich bin ich gelernter Schlosser. Doch dann habe ich mit meinem Vater begonnen, kleine Bäder zu machen. Das hat mir gefallen und ich habe dann die Berufsschule besucht und meine Lehre zum Gesellen und anschließend den Meisterbrief im Fach Hydrauliker gemacht“, erzählt Hans Moriggl aus seiner Jugendzeit.

Erstes eigenes Unternehmen

Kindheitserinnerungen

Nachdem er dann 1965 vom Militär zurückgekommen war, hat er 1967 seine erste eigene Firma gegründet. „Wir waren so 8-10 Leute, nicht ganz klein, aber auch nicht groß. Da hab ich mir gedacht, entweder wir werden größer oder kleiner“, lacht er. Wofür er sich entschieden hat, liegt auf der Hand: wir werden größer. „Und so habe ich mit meinem Bruder und zwei Partnern, die ich von der Musik gekannt habe, die Moriggl Hans & Co KG gegründet.“

Hans Moriggl und sein ehrenamtliches Engagement beim Unternehmerverband

Das Unternehmen wuchs – und Hans Moriggl entschied, mit seinem Unternehmen dem damaligen Industriellenverband (heute Unternehmerverband) beizutreten. Das war im Jahr 1992. Gleich ist er dann auch in den Bezirksausschuss Vinschgau gekommen. „Ich hab mir gedacht, da kann man etwas bewegen, neue Leute kennenlernen. Etwas Neues aufbauen. Deshalb habe ich mich auch schnell davon überzeugen lassen, als man mich 2 Jahre später gefragt hat, ob ich Vizebezirksvertreter werden möchte.“

Bei der traditionellen Hochtour des Bezirks Vinschgau war Hans Moriggl immer gerne dabei.

Von 1999 bis 2013 war er dann Bezirksvertreter, später noch im Ausschuss und heute ist er Ehrenrichter des Unternehmerverbandes. Eine ehrenamtliche Arbeit, die ihm immer viel Freude bereitet hat.

Das Unternehmen wächst

Das Unternehmen ist gewachsen, auch wenn es nicht immer leicht war. 1982 wurde die Halle in Glurns gebaut. „Wir waren 4 junge Leute und brauchten 350 Mio. Lire Kredit, damals waren 23 Prozent Zinsen! Der Bankdirektor in Prad hat an uns geglaubt, und den Kredit ermöglicht. Und so ging es Schritt für Schritt weiter.“

Glück muss man herausfordern

Geld auf der Bank hatte er nie. „Sobald etwas da war, habe ich es immer gleich investiert. Glück muss man herausfordern. Und so war ich immer auf der Suche nach Neuem auf dem Markt. Ich war der Erste, der Plastikrohre verlegt hat. Der erste Bauherr, bei dem ich diese eingebaut habe, wollte die aber partout nicht. Da haben wir wieder alles rausreißen müssen“, kann er heute lachen.

Hans Moriggl und die Musik

Musik – die große Leidenschaft von Hans Moriggl.

Er war der Erste, der Bodenheizungen eingebaut hat. „Die hab ich in ganz Italien verkauft, in Turin, bis unter Bari. Da war ich viel unterwegs. Aber für die Musikprobe bin ich immer zurückgekommen. Danach war ich ein anderer Mensch, konnte abschalten und ausgeglichen nach Hause gehen“, unterstreicht er. Die Musik ist seine große Leidenschaft: 63 Jahre ist er bei der Musikkapelle Burgeis. Gerne setzt er sich auch heute noch nach der Probe mit den anderen zusammen, gibt den jungen Menschen Ratschläge, diskutiert. „Ich habe viel Lebenserfahrung, und die geb ich gerne weiter.“ Gesammelt hat er diese auch als langjähriger Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Burgeis.

Die Familie

Ohne das Verständnis von seiner Frau Emma wäre vieles nicht möglich gewesen, ist Hans Moriggl dankbar.

Wenn Stammkunden von früher kommen, dann trifft man Hans Moriggl immer noch im Unternehmen an, das aber heute von seinem Neffen Thomas Moriggl geführt wird. Seine Kinder haben andere Wege gewählt – der älteste Sohn hat das Apartmenthotel und Frühstückspension der Familie in Burgeis übernommen. Dem zweiten Sohn, der viel für den erfolgreiche Aus -und Aufbau der Firma, besonders im Bereich Rohrsanierung – sprich Risan – geleistet hat, wurde der Stress irgendwann gesundheitlich zu viel, sodass er ausgestiegen ist und heute in der Schweiz arbeitet. Der jüngste Sohn hat beim Weißen Kreuz seine Berufung gefunden „Auch wenn ich es am Anfang bedauert habe, dass keiner in den Betrieb eingestiegen ist, so bin ich heute extrem froh über diese Entscheidung. Das Wichtigste ist, im Leben glücklich zu sein. Ich muss da meiner Frau Emma danken, ohne ihr Verständnis wäre vieles nicht möglich gewesen.“